CANIBA
1981 ermordet der Japaner Issei Sagawa in Paris eine Kommilitonin von der Sorbonne und verspeist Teile ihres Körper über die nächsten zwei Tage. Aufgrund von diversen gerichtlichen Versäumnissen wird er bereits 1986 wieder auf freien Fuß gesetzt und wird im besonderen in Japan zu einer Berühmtheit: Sagawa schreibt Bücher und Restaurantkritiken (!), spielt in Pornofilmen und veröffentlicht 2000 einen Manga über seinen Mord. Die Filmemacher Lucien Castaing-Taylor und Véréna Paravel erlauben in CANIBA keine Distanz zu Sagawa: Für sie ist es “ein Fresko aus Fleisch und Begehren”, für alle anderen eine erschütternde Erfahrung.
Véréna Paravel (*1971 in Neuchâtel, Switzerland) and Lucien Castaing-Taylor (*1968 in Liverpool, Great Britain) collaborate as filmmakers in the Sensory Ethnography ascreened at several festivals, amongst other prizes they won the FIPRESCI Award of Locarno International Film Festival for their film LEVIATHAN (2012). CANIBA won the Venice Film Festival’s Orizzonti Special Jury Prize in 2017.